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piqd Thema | BONUS: Die bessere Debatte - Corona und Uni

piqd Thema | BONUS: Die bessere Debatte - Corona und Uni

Wie war das Corona-Semester in diesem Sommer, wie wird sich Wintersemester gestalten? Online- oder Präsenzlehre? Normales Studium oder was ganz anderes? Konservativer Elfenbeinturm im Seminar - oder innovatives Teaching im Digitalen? Die Debatte rund um die Lehre unter Corona-Bedingungen verheddert sich, wie so oft, im entweder/oder-Modus. Unsere Debatte hingegen versucht zu nuancieren, und die Diskussion von den tatsächlichen Erfahrungen her zu führen. Wie kann die Lehre unter den gegebenen Bedingungen gelingen? Kann man die Erfahrungen, die wir gerade mit digitaler Lehre machen, unabhängig von den Corona-Bedingungen überhaupt bewerten?

piqd-Thema | BONUS: Die bessere Debatte - Die Corona-Krise

piqd-Thema | BONUS: Die bessere Debatte - Die Corona-Krise

In der Debatte um Lockerungen in der Corona-Krise scheint sich die Stimmung zu ändern. Einfache Versprechen und Wissenschaftsverachtung treten auf den Plan. Eine Momentaufnahme.

piqd Thema | BONUS: Die bessere Debatte III - Kunstfreiheit

piqd Thema | BONUS: Die bessere Debatte III - Kunstfreiheit

Seit der #metoo-Debatte werden immer wieder Warnrufe laut: Die Freiheit der Kunst sei gefährdet. Es herrsche ein Klima des Verbots und der Zensur. Was ist dran? Wie schauen wir auf künstlerische Lebensleistungen? Geht das, Täter und Künstler zu unterscheiden? Wenn ja, wie? Welche Verantwortung haben Verlage, Jurys, Publika? Im dritten Podcast besprechen wir drei Personen und vielbeachtete Kontroversen: Den Streit um die Memoiren von Woody Allen, die Auszeichnung des Regisseur Roman Polanski mit dem Filmpreis Cesár und die Festschrift für den Musikwissenschaftler und Pianist Siegfried Mauser. Es wird kontrovers und nuanciert.

piqd-Thema | BONUS: Die bessere Debatte II

piqd-Thema | BONUS: Die bessere Debatte II

Wie können wir wieder besser streiten? Dieser Fragen gehen zwei Wissenschaftlerinnen in der BONUS-Folge von piqd Thema nach. Kennengelernt haben sie sich über Twitter – was können wir von ihnen über die Debattenkultur lernen?

piqd Thema | BONUS: Reporterslam

piqd Thema | BONUS: Reporterslam

Reporterslam: Sechs Reporterinnen und Reporter treten zum Wettstreit an, wer am unterhaltsamsten von einer Recherche erzählen kann. Die vorerst letzte Episode dieses Podcasts ist ein Mitschnitt des Realsatire Reporterslams zusammen mit piqd.de und detektor.fm

piqd Thema | BONUS: Die bessere Debatte

piqd Thema | BONUS: Die bessere Debatte

Debatten sind vielfach keine mehr. Sie verkümmern zu oft zu antagonistischen Formen der affektiv überladenen Gegnerschaft, bei der am Ende, beinahe zwangsläufig, das Besiegen steht. Dabei wird mit Lust am Krawall die dualistische Form praktiziert: entweder/oder, ja/nein, bei mir/gegen mich. Das ist manchmal interessant, manchmal auch sinnvoll in der polemischen Zuspitzung. Ganz überwiegend aber wird das den debattierten Sachverhalten in keiner Weise gerecht. Wie geht es besser?

piqd Thema  | 70 Jahre China - Wie weit reicht der Arm Pekings?

piqd Thema | 70 Jahre China - Wie weit reicht der Arm Pekings?

70 Jahre nach der Staatsgründung hat sich China längst vom Bauernstaat zur globalen Wirtschaftsmacht entwickelt. Doch wie weit reicht der Arm Pekings heute?

piqd Thema  | Protestbewegungen in Osteuropa - Aufbruch Ost?

piqd Thema | Protestbewegungen in Osteuropa - Aufbruch Ost?

Osteuropa - korrupt und autoritätsliebend. Häufig spiegeln sich diese Vorurteile in der Berichterstattung westlicher Medien wider. Doch ist das Bild im Jahr 2019 überhaupt noch gültig?

piqd Thema | „Follow-Up“ Klimakrise

piqd Thema | „Follow-Up“ Klimakrise

Wir blicken erneut auf die Klimakrise, beleuchten soziale und technische Bewältigungsstrategien und fragen, wie man angesichts der Ereignisse aus den letzten Wochen und Monaten noch optimistisch bleiben soll.

piqd Thema | Millenials und Journalismus

piqd Thema | Millenials und Journalismus

Seit Jahren steckt der Journalismus in einer Krise. In Teilen der Bevölkerung schwindet das Vertrauen, Auflagen sinken und damit gehen auch die finanziellen Mittel zurück. Dazu verändert das Internet den Journalismus und prägt das Konsumverhalten einer ganzen Generation - den Millenials.

piqd Thema | Bonus: piqd Salon zur Europawahl

piqd Thema | Bonus: piqd Salon zur Europawahl

Was ist los mit Europa? Beim piqd Salon in Berlin diskutieren Jan Kawelke und Vassili Golod kurz vor der Wahl mit Paulina Fröhlich, Harald Schumann, Isabell Hoffmann und Caroline Flohr. In der Bonusfolge zur Europawahl gibt es die gesamte Podiumsdiskussion zum Nachhören.

piqd Thema | Was ist los mit Europa?

piqd Thema | Was ist los mit Europa?

Was bedeutet Europa eigentlich für seine Einwohner? Wie tickt die EU? Warum hat sie aktuell so viele Gegner? Und was muss passieren, damit Menschen wieder an die EU glauben? Beim piqd Salon in Berlin diskutieren Jan Kawelke und Vassili Golod diese Fragen mit Gästen. Isabel Woop fasst die Antworten im Podcast zusammen.

piqd Thema | Bonus: Klimakrise

piqd Thema | Bonus: Klimakrise

Beim piqd-Salon in Berlin diskutiert Moderator Karsten Lemm mit Gästen darüber, ob und wie wir die Klimakrise bewältigen können. Diese Episode ist eine Bonus-Folge zur vorigen Episode „piqd Thema“.

piqd Thema | Klimakrise

piqd Thema | Klimakrise

Die Welt steckt im Jahr 2019 in einer veritablen Klimakrise. Doch noch ist es nicht zu spät, noch haben wir nach Schätzungen von Experten rund zehn Jahre Zeit, um zu reagieren. Aber wie? Was können wir tun, um das Klima zu schützen?

piqd Thema | Das Aus für den INF-Vertrag

piqd Thema | Das Aus für den INF-Vertrag

Mehr als 30 Jahre ist der INF-Vertrag ein Garant für Frieden und Sicherheit in Europa. Doch nun haben Russland und die USA das Abkommen aufgekündigt. Was bedeutet das für die Sicherheitslage in Deutschland? Und wie kann die Bundesrepublik auf einen neuen Friedensvertrag hinwirken?

piqd Thema | Sollten wir Hartz IV abschaffen?

piqd Thema | Sollten wir Hartz IV abschaffen?

Nicht erst seit gestern diskutieren wir über die Hartz-Gesetze der rot-grünen Bundesregierung unter Gerhard Schröder. Schon seit der Einführung werden die Gesetze von vielen Seiten stark kritisiert. Dabei konzentriert sich die Kritik häufig vor allem auf eines der vielen Hartz-Gesetze: Hartz IV. [podlove-template template=“default“]

„Anhand von Hartz IV zeigt sich stark die Wut über den Niedriglohnsektor. Das heißt mit Hartz IV verbinden viele dieses Stigma, mit Hartz IV verbinden viele Armut. Und wenn man über Hartz IV diskutiert, dann diskutiert man automatisch über die Frage: „Was ist eine Existenzgrundlage, die Menschen ermöglicht in Würde zu leben?“. Und das ist einer der emotionalsten Punkte in dieser ganzen Arbeitsmarktreformdebatte.“ - Dario Nassal, The Buzzard

piqd Thema Spezial: Wie Medizin digital neu erfunden wird

piqd Thema Spezial: Wie Medizin digital neu erfunden wird

Die Aufgabe von Ärzten war bisher, Krankheiten zu behandeln. Nun gibt es zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte die Chance, weit früher zu erkennen als bisher, ob im Körper etwas schief läuft: Sensoren in Fitnesstrackern, digitalen Armbanduhren wie der Apple Watch, aber auch in Blutdruckmessern, vernetzten Waagen und anderen Geräten erlauben es gesundheitsbewussten Menschen, ihren Körper ständig zu beobachten.

„Also die Studien, die es gibt zeigen zunehmend, dass die Chatbot-Anwendungen ungefähr so gut sind wie Ärzte und die ersten zeigen jetzt, die sind besser, spezialisiert auf ein Thema“ - Dr. Markus Müschenich

„Die Ärzte mit denen wir im Moment arbeiten, die haben vor allen Dingen erst Mal Interesse an neuer Technologie. […] Unsere Technologie ist nicht nur eine diagnostische Hilfe, sondern sie ist auch eine Kommunikationshilfe für den Arzt“ - Larissa Middendorf

Diese Entwicklung steht erst am Anfang, doch schon jetzt ist absehbar, dass sie unser Grundverständnis einer guten medizinischen Versorgung auf den Kopf stellen wird: Statt Krankheiten zu diagnostizieren, wenn es womöglich schon zu spät ist, werden Ärzte künftig versuchen, den Körper von vornherein gesund zu halten. Aus dem Helfer in der Not wird ein ständiger Begleiter und Berater, der mithilfe von Daten und Algorithmen alles im Blick behalten kann, um sofort zu eingreifen, wenn sich erste Symptome einer Krankheit abzeichnen.

„Die Charité hat unglaubliche Datenschätze und jetzt dieses Handwerkszeug auf diese Daten anzuwenden ist verleitend. Radiologie, also die Bildgebung allgemein, hat da sicherlich einen Vorreiterstatus […]. Da werden übrigens regelmäßig auch Ärzte geschlagen in ihrer diagnostischen Kompetenz“ - Tim Huse

piqd Thema: Bauhaus wird 100 Jahre

piqd Thema: Bauhaus wird 100 Jahre

Die vergessenen Frauen des Bauhauses Christina Mohr hat auf piqd.de einen Artikel der New Yorker Kunst-Journalistin Jillian Billard kuratiert. In „The Other Art History: The forgotten women of Bauhaus“ stellt sie verschiedene Künstlerinnen der Bauhaus-Zeit vor.

Die „Frauen-Klasse“ Walter Gropius’ Idee einer interdisziplinären Lehre an der alle unabhängig von Herkunft oder Geschlecht teilhaben sollten, beschreibt Jillian Billard in ihrem Artikel als sehr fortschrittlich. Dass sowohl Männer als auch Frauen am Bauhaus studieren durften heißt allerdings nicht, dass Frauen dort auch gleichberechtigt behandelt wurden.

Anni Albers Eine dieser Frauen war Anni Albers, die ursprünglich Malerei studieren wollte. In der Webklasse hat sie sich allerdings sehr wohl gefühlt und das Handwerk für sich entdeckt. Im Bauhaus sollte die Grenze zwischen Kunst und Handwerk aufgeweicht werden. Bis heute werden Kunst und Handwerk aber nach wie vor noch häufig getrennt betrachtet.

detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop hat sich zusammen mit Kuratorin Maria Müller-Schareck die Ausstellung zu Anni Albers angeschaut. Außerdem hat sie mit Jillian Billard und Theresia Enzensberger über die Rolle der Frau zu Zeiten des Bauhauses gesprochen. Und darüber, was sich bis heute verändert hat.

piqd Thema Spezial: Das Bayerische Polizeiaufgabengesetz (PAG)

piqd Thema Spezial: Das Bayerische Polizeiaufgabengesetz (PAG)

„Wir hatten die niedrigste Kriminalitätsbelastung seit 30 Jahren.“ verkündete der bayerische Innenminister Joachim Herrmann unlängst in Bezug auf die Kriminalstatistik 2017. Trotzdem legte die Bayerische Staatsregierung eine Novellierung des Polizeiaufgabengesetzes (PAG) vor, die mit der Mehrheit des CSU am 15. Mai 2018 im Bayerischen Landtag verabschiedet wurde.

Knapp eine Woche zuvor, am 09. Mai 2018, luden wir zum piqd Salon aktuell Vertreter der politischen Lager und der Polizei sowie der Gewerkschaft der Polizei ein, um mit Ihnen über das PAG zu sprechen und zu diskutierten. piqd-Podcaster Florian Schairer moderierte die Runde mit

Andreas Lorenz, MdL, CSU, AK Innere Sicherheit Prof. Dr. Thomas Petri, Bayerischer Landesbeauftragter für den Datenschutz Peter Schall, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei in Bayern Prof. Dr. Wilhelm Schmidbauer, Landespolizeipräsident Bayern Katharina Schulze, MdL, Die Grünen, Spitzenkandidatin für die Landtagswahl und stellte diese Fragen: Warum ist im sichersten Bayern seit 30 Jahren eine Novellierung des ohnehin schon offensichtlich funktionalen Polizeiaufgabengesetzes nötig? Was bringt das neue Gesetz und wem? Warum will die CSU diese Neuerung, gerade jetzt, im Wahljahr? Was sind die Risiken, die konkreten Veränderungen, was haben wir als bayerische Bürger insgesamt zu erwarten?

Ist der Energiemarkt reif für die Zukunft?

Ist der Energiemarkt reif für die Zukunft?

Diese Woche war in Bonn wieder einmal große Klima-Konferenz und alle Medien berichteten, dass es schleppend voran geht. In dieser Folge wollen wir einen Blick auf die konkrete Umsetzung schauen: Die Energiewende. Wir haben ja in den letzten zehn, zwanzig Jahren sehr viele Bemühungen gesehen, die sogenannte Energiewende auch politisch mit Leben zu füllen. Da stellt sich nach all der Zeit einfach die Frage: Wo stehen wir jetzt und wo sollte die Reise hingehen?

Diese Frage diskutiere ich mit Nick Reimer, der diplomierter Energie- imd Umweltverfahrenstechniker, Wissenschaftsjournalist und Gründer von klimaretter.info ist. Auf piqd.de findet ihr ihn im Kanal „Klima und Wandel“. Er sagt: „Die Energiewende wurde erfunden, um einen CO2-freien Weg in die Zukunft zu finden.“ Doch: Sie sei halbherzig und schlicht nicht zu Ende gedacht. Außerdem lenke die Frage nach dem Strommarkt regelmäßig davon ab, dass in den anderen Energiesektoren - Wärme, Industrie, Verkehr und Landwirtschaft - die Fortschritte nicht vorhanden seien. Trotzdem könne der Strommarkt als gutes Beispiel gelten, wie man die Sache angehen müsste.

Urszula Papajak arbeitet bei der „Renewables Grid Initiative“. Die ist verantwortlich für den „Good Practice of the Year“-Award, ein Preis, der von der „Renewables Grid Initiative“ zusammen mit der Europäischen Kommission verliehen wird. Es geht darum, ein Projekt auszuzeichnen, das an innovativen Lösungen arbeitet, um mehr erneuerbare Energien in das Energienetz einzuspeisen. Sie arbeitet also ganz konkret an Ideen und Innovationen - denn sie möchte nicht aufgeben, auch wenn sie zugibt, dass die Entwicklungen viel zu langsam gehen.

Der dritte in der Runde ist Ralph Diermann, ebenfalls piqer im Kanel „Klima und Wandel“ und Energiejournalist, der unter anderem für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online oder die NZZ schreibt. Für Ralph ist zwar auch klar, dass es zu langsam geht, aber er sieht auch Chancen, die von Nick angemahnte Beachtung der anderen Sektoren mit neuen Ideen zu wuppen. „Selektorenkopplung“ lautet hier das Stichwort. Am Ende sind sich alle einig:

Solange wir nicht aus der Kohle aussteigen, haben die Erneuerbaren keine Chance. Doch wer behindert diesen Ausstieg? Und wie könnte man diese Blockade lockern?

Wie sollte man mit der Türkei umgehen?

Wie sollte man mit der Türkei umgehen?

Der piqer Dmitrij Kapitelman hat einen Text der taz.gazete-Redakteurin Ebru Tasdemir herausgepiqt. Darin beschreibt diese, wie sie zu einer Pressereise in die Türkei eingeladen wurde und diese auch wahrnahm. In dieser Folge erzählt Ebru von genau dieser Reise und was sie dabei über die AKP, aber auch über die Menschen in der Türkei gelernt hat.

Sezin Oney ist Politikwissenschaftlerin und Journalistin und piqerin bei piqd.com. Sie kommt ursprünglich aus der Türkei, lebt und arbeitet jetzt aber in Istanbul und Budapest. Sie sieht in Erdogan einen klassisches Populisten – und damit kennt sie sich aus, denn ihre akademische Arbeit befasste sich schon vor zehn Jahren mit dem damals vor allem in Österreich auftretendem Phänomen des Populismus’. Sezin hofft, dass der Westen es irgendwie schafft, die Menschen in der Türkei, die sich noch immer nach Demokratie sehnen und der EU beitreten wollen, wieder eine Stimme und Hoffnung zu geben.

Hart mit dem Westen und der EU ins Gericht geht der Journalist und Blogger Yavuz Baydar, ebenfalls piqer auf piqd.com. Er sieht enorme Versäumnisse der EU und ein Versagen in der Appeasement-Politik, die gefahren wird. Statt wegzuschauen müssten harte Sanktionen gegen die Türkei an der Tagesordnung sein – wenn es nach ihm ginge. Und das nicht nur, weil in diesem einen Land ein populistischer Autokrat die Menschenrechte unterdrückt, sondern auch, weil die demokratischen westlichen Länder selbst mehr und mehr betroffen sind von einem sich ausbreitendem Populismus. Wir brauchen also eine Antwort darauf – nicht nur wegen der Türkei.

Wie steht es um die soziale Gerechtigkeit in Deutschland?

Wie steht es um die soziale Gerechtigkeit in Deutschland?

Wenn wir auf Deutschland schauen und die Umstände unter denen Menschen leben, würden wir dann von sozialer Gerechtigkeit oder eher von sozialer Spaltung sprechen? Welche Antwort auf diese Frage gegeben wird, kommt vermutlich stark darauf an, von wo aus man auf die Sache blickt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn etwa scheint zu finden, dass in Deutschland die soziale Sicherung total knorke ist. Aber sehen das die Empfänger_innen von Hartz IV genauso? Wie steht es wirklich um die soziale Gerechtigkeit in diesem Land? Finden wir es raus.

Den Aufschlag macht piqer Christian Huberts. Er ist Computerspiel-Experte und Redakteur für das Games-Bookazine WASD. Als bekennendes Sozialhilfekind hat er zugleich ein Auge für unfaire Regelsysteme. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben. Wir sprechen unter anderem über seine piqs „Zufriedene, Verunsicherte, Enttäuschte – eine wenig beachtete Studie zur Wählerschaft im Jahr 2017“ und „Sozialstaat: Angst statt Absicherung“.

Jérémie Gagné ist einer der Autoren der von Christian gepiqten Studie „Was verbindet, was trennt die Deutschen? - Werte und Konfliktlinien in der deutschen Wählerschaft 2017“. Im Podcast erzählt er vom Anlass der Studie und was sie vor allem im Vergleich zur Vorgängerstudie von 2006 zeigt: Dass die Verunsicherung in den vergangenen elf Jahren breite Bevölkerungsschichten ergriffen und einen Nährboden für rechtspopulistische Bewegungen und Parteien geschaffen hat. Woher diese Verunsicherung kommt, das untersuchten die Wissenschaftler_innen Sigrid Betzelt und Ingo Bode, deren Interview im Freitag ebenfalls von Christian gepiqt wurde. Ende 2017 veröffentlichten sie ein Papier mit dem Titel „Angst im Sozialstaat – Hintergründe und Konsequenzen“ . Sie kommen zu dem Schluss, dass ein treibender Faktor für die neue soziale Verunsicherung und Angst die Hartz IV-Reformen waren, die von der rot-grünen Regierung unter Kanzler Gerhard Schröder angetrieben wurden.

Das führt mich zu Frida Thurm, Autorin bei ZEIT Online. Zusammen mit ihren Kolleg_innen wollte sie herausfinden, ob Menschen gut mit Hartz IV zurechtkommen - so wie Jens Spahn sich das vorstellt - oder nicht. Sie starteten eine Umfrage und bekamen über 900 Antworten. Das Gute an Spahns Provokation: Endlich kommen die Betroffenen zu Wort. Doch was sie berichten, ist weniger erbaulich: Zwei Drittel der 900 Antworten gaben an, nicht gut zurecht zu kommen. Und auch bei denen, die erklärten, es ginge, hören sich manche nicht sehr überzeugend an, wenn sie schreiben: „Ich hause im Schrebergarten“ oder „Ich war schon immer arm, ich glaube nicht, dass ich aus der Unterschicht rauskomme“. Mind the Gap

Wer Lust bekommen hat, mit anderen über das Thema Soziale Gerechtigkeit / Soziale Spaltung zu diskutieren, dem sei wärmstens die piqd-Facebook-Gruppe „Mind the Gap“ empfohlen. Dort diskutieren piqd-Expert_innen und Leser_innen über mögliche Lösungen für das Ungleichheits-Problem, über Auswege aus Angst, Druck und Verunsicherung. Alle Infos dazu findet ihr in unseren Shownotes.

#DigitalDeceit – Warum wir die Demokratie vor Facebook & Co. retten müssen

#DigitalDeceit – Warum wir die Demokratie vor Facebook & Co. retten müssen

Ben Scott hat sich diese Frage gestellt und versucht, sie empirisch zu beantworten. Seine Suche begann wie der vieler anderer auch, nach dem Schock über das Brexit-Ja der Briten und dann dem unerwarteten Sieg Donald Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl 2016. In seinem Papier „#DigitalDeceit“ (Digitaler Betrug) untersucht er, wie die Mechnismen, die eine immer präzisere Platzierung von Werbung auf digitalen Plattformen ermöglichen, genauso präzise vorraussagen können, wer besonders empfänglich für Propaganda ist. Gepiqt hat Frederik Fischer das Papier. Als Chefredakteur von piqd setzt er sich seit Jahren intensiv mit dem digitalen Wandel auseinander, hält Vorträge und netzwerkt für eine bessere digitale Zukunft. Dennoch steckte in „#DigitalDeceit“ eine Neuigkeit, die ihn schockiert hat: Wenn schon jetzt mithilfe von Algorithmen Social Media genutzt werden kann, um Leute zu manipulieren, wie wird das erst sein, wenn Künstliche Intelligenz und die geschickte Kombination mit Werkzeugen wie Hootsuite Propaganda regelrecht automatisieren können? Diese Sorge treibt auch Zeynep Tufekci um. Sie ist Techno-Soziologin, arbeitet an der Universität von North Carolina und in Harward. In ihrem TED-Talk, den sie vor kurzem in New York gehalten hat, malt sie eine dystopische Zukunft: Algorithmen, die uns immer weiter ins Extreme treiben, KIs, die lernen, wann psychische Krankheiten uns besonders anfällig für unkontrollierten Konsum machen, autoritäre Regime, die Facebook dafür bezahlen, einseitige Wahlwerbung zu streuen. So düster alle diese Entwicklungen sind, die gerade noch am Anfang stehen, so eint alle drei eine Überzeugung: Wir müssen jetzt handeln. Die Politik darf nicht zögern. Es geht um die Zukunft unserer Demokratie.

#metoo-Debatte: Sind Männer einfach so?

#metoo-Debatte: Sind Männer einfach so?

In dieser Folge des Podcasts sollen ausnahmsweise zwei piqs in den Fokus genommen werden. Beide befassen sich mit den Einwürfen von Männern. Männern jedoch, die unterschiedlicher kaum sein könnten.

Der erste piq stammt von Mascha Jacobs. Sie hat den Einwurf des spanischen Philsophen Paul B. Preciado aufgenommen. Preciado ist Transmann und bekannt durch sein Buch „Testo Junkie. Sex, Drogen und Biopolitik in der Ära der Pharmapornographie“. Er vertritt eine queere Idee von Geschlechterrollen, die vor allem darauf abzielt, das Bekehren zu befreien und von veralteten Ideen von „Männlichkeit“ und „Weiblichkeit“ zu lösen.

Eine gänzlich andere Auffassung von diesen beiden Kategorien vertritt der Redakteur der Süddeutschen und Biologe Markus C. Schulte von Drach. Seiner Auffassung nach sollten die biologischen Unterschiede zwischen Männern und Frauen gerade auch im sexuellen Bereich nicht weiter herunter gespielt und ignoriert werden, sondern mehr Beachtung finden. Er schreibt:

„Wenn wir Sexismus überwinden wollen, müssen wir berücksichtigen, dass Unterschiede zwischen Männern und Frauen auch von Natur aus existieren, weil sie sich über die Evolution entwickelt haben.“

Den Text hat übrigens piqerin Antje Schrupp herausgesucht.

Bei so viel gegensätzlichen Ansichten ist es wichtig, jemanden zur Debatte hinzu zu holen, der vor allem mit der Realität männlicher Sexualität konfrontiert ist, wie die Sexualtherapeutin Bettina Kirchmann. Sie hat in ihrer Praxis viele verschiedene Männer und damit auch viele verschiedene Ideen von Männlichkeit sitzen. Selbst eher feministisch sozialisiert hat die jahrelange Arbeit mit Männern ihr Bild auf diese stark verändert. Ob es Unterschiede gibt? - Ja, sagt sie. Aber woher die kommen, ob von der Natur oder doch durch gesellschaftliche Einflüsse, das könne man kaum sagen.

—– Redaktion, Moderation, Schnitt: Katrin Rönicke Musikredaktion und Sound Design: Barbara Streidl —–

Wer stoppt die digitalen Giganten?

Wer stoppt die digitalen Giganten?

Um diese Frage zu diskutieren sind wir in die Kulturkantine im Prenzlauer Berg gegangen und haben die drei Gäste der Sendung an einen Tisch gesetzt - denn zum ersten Mal haben wir einen piqd Salon mit Diskussion und Live-Podcast ausprobiert. Müssen wir die digitalen Giganten überhaupt stoppen, oder reguliert sich der Markt schon ganz gut selbst? Welche Mittel haben wir überhaupt, sie zu zügeln? Welche Mittel fehlen uns? Sind Verbraucher_innen und Politik wirklich so ohnmächtig, wie es die Autor_innen aus dem von Jörn Klare gepiqten Artikel feststellen?

Die Gäste:

  • Anke Domscheit-Berg ist Bundestagsabgeordnete für DIE LINKE und sitzt im Ausschuss für Digitale Agenda. Davor war sie jahrelange Netz-Aktivistin und in ihrem früheren Leben auch schon als Unternehmensberaterin und für Microsoft tätig.
  • Thomas Jarzombek ist im Vorstand der CDU/CSU-Fraktion und Sprecher im Ausschuss Digitale Agenda
  • Walter Palmetshofer ist Ökonom und seit Jahren netzpolitsch aktiv. Aktuell arbeitet er bei der Open Knowledge Foundation an den Projekten Open Data Incubator for Europe (ODINE), einem H2020-Forschungsprojekt und am Digitalen Offenheitsindex [do:index]
Wie schlimm ist das NetzDG wirklich?

Wie schlimm ist das NetzDG wirklich?

In den Sozialen Medien wird Heiko Maas aus den verschiedensten politischen und gesellschaftlichen Lagern für das NetzDG kritisiert, manche nennen ihn einen „Zensurminister“, auch Regelechter Hass ist - ironischer Weise - an der Tagesordnung. Anstatt also den Hass zu reduzieren, was ja der Sinn des Gesetzes war, hat er ihn ganz massiv geschürt: Hass auf den Minister, Hass auf die Politik.

Alexander Sängerlaub macht den Aufschlag für die Sendung. Sein piq zum Thema titelt provokant: „Alle meckern gegen das NetzDG – doch der übertriebene Schaum vor dem Mund ist nicht berechtigt“ Alexander fragt sich, warum jetzt alle meckern, weil: haben davor nicht auch alle gemeckert, weil die Plattformen zu langsam eingreifen?

Stefan Niggemeier ist der Autor des Textes, den Alexander gepiqt hat. Als Gründer des Bildblogs und der Übermedien betrachtet er Mediendiskurse stets kritisch und schaut genauer hin: „Ich glaube auch, dass man da den Unternehmen ein Stück auf den Leim geht. Ich finde es nur Quatsch zu glauben, das sei alles Auswirkungen des Gesetzes, und die Unternehmen zeigen so, was da alles passieren kann.“

Julia Krueger von netzpolitik.org findet am NetzDG viele Probleme: Dass es keine Widerspruchsmöglichkeiten gibt, dass die Plattformen quasi nach Gutdünken entscheiden können was sie löschen und dass die Strafverfolgung kein bisschen verbessert wird. „Es verlagert den Umgang mit Straftaten in so einen privatwirtschaftlichen Bereich.“

Divestment – mit Geld das Klima retten?

Divestment – mit Geld das Klima retten?

Daniela Becker hat Umweltwissenschaften studiert, schreibt als Journalistin besonders gern über Umweltthemen und nachhaltiges Wirtschaften und hat im Kanal „Klima und Wandel“ auf piqd.de eine Alternative zur Resignation gefunden. Ihr piq vom 11. Januar betrachtet Entwicklungen in New York, auf der anderen Seite des Atlantischen Ozeans, die richtungsweisend sein könnten.

Tine Langkamp ist Divestment Campaignerin der Organisation 350.

„350 ist eine Nichtregierungsorganisation, die global arbeitet und eine Klimaschutzbewegung, die sich gegen Kohle, Öl Gas stellt und für 100 Prozent Erneuerbare einsetzt.“

Das Investigativ-Büro von correctiv hat 2016 eine Recherche angestoßen, die untersucht hat, ob und wie die Bundesländer ihre Steuergelder nach Umweltkriterien anlegen. Annika Joeres hat die Recherche durchgeführt.

„Wir wollten uns genauer anschauen wo Bundesländer ihr Geld investieren. Bis dahin hat niemand gefragt, wohin die Gelder investiert werden.“

Alle drei berichten von den Chancen durch Divestment und von den Widerständen, die es trotz allem noch zu überwinden gilt.

Staatsbürgerschaft in der digitalen Welt: Wer soll uns regieren?

Staatsbürgerschaft in der digitalen Welt: Wer soll uns regieren?

Löst die digitale Vernetzung vielleicht sogar irgendwann die analogen Grenzen dieser Welt auf? Was für neue Bürger_innen könnten dadurch entstehen? Werden wir Weltbürger_innen? Oder gar Netz-Bürger_innen?

Dieser Frage geht das Projekt „Digital X-Ship“ auf den Grund, das ein Ergebnis der Jahreskonferenz der Berliner Gazette ist. Sonja Peteranderl hat die Idee der digitalen Staatsbürgerschaft im Kanal „Technologie und Gesellschaft“ gepiqt. Sie schreibt:

„Die Projektwebseite bildet einige der diskutierten Ansätze ab und liefert auch praktische Anregungen, wie man seine durch Staatsangehörigkeit erworbenen Privilegien mit anderen Menschen teilen kann…“

Einer derjenigen, die das Projekt mit auf die Beine gestellt haben, ist Michael Prinzinger. Er führt in Berlin ein Unternehmen für IT-Sicherheit und engagiert sich seit Jahren in seiner Freizeit bei der Berliner Gazette. Für ihn ist die „X-Ship“ ein Balance-Akt zwischen utopischen oder künstlerischen Ideen und ganz klaren, aktuellen Notwendigkeiten.

James Bridle war auch auf der Konferenz dabei und hat sein Kunstprojekt „Citizen X“ vorgestellt. Er sagt: „Die Erarbeitung des Projektes „Citizen Ex“ basiert auf der Art und Weise, wie die NSA in den Vereinigten Staaten darüber entscheidet, ob sie Leute überwacht oder nicht.“ - Je nach Verhalten, bekommen die Menschen einfach eine angenommene Staatsbürgerschaft zugeteilt.

Einen ganz radikalen Vorschlag hat die Gründerin der Bitnation, Susanne Tarkowski Tempelhof: Sie will von Firmen regiert werden können, zum Beispiel von TED, der kalifornischen Firma, die für ihre „Ideas Worth Spreading“-Videos weltberühmt ist.

Flucht und Afrika

Flucht und Afrika

Den Input für die heutige Sendung hat Jannis Brühl gepiqt. Im Kanal „Reportagen und Interviews“ auf piqd.de hat er ein großes Dossier von Foreignpolicy.com ausgesucht, ein 9-teiliger, englischsprachiger Beitrag, der sich genau angesehen hat, wie vor Ort die Flüchtlingspolitik Europas wirkt. Jannis schreibt zu seinem Piq:

„Du denkst, du verstehst die aktuelle Flüchtlingssituation? Tust du nicht, wenn du dieses Textpaket nicht gelesen hast.“

Nicht nur die Reporter von Foreign Policy haben sich diese Realität ganz genau angesehen. Auch in Deutschland gibt es ein groß angelegtes Projekt, das vor Ort recherchiert hat, wie die EU-Politik die afrikanischen Länder verändert und beeinflusst. Das Projekt heißt „Migration Control“. Die taz-Redakteure Christian Jakob, Dominic Johnson, Daniél Kretschmar, Simone Schlindwein haben über viele Jahre daran gearbeitet und es ist auch in deutscher Sprache. Man kann sich tagelang durch das Online-Portal auf migration-control.taz.de lesen.

Für „piqd thema“ habe ich mit Simone Schlindwein darüber gesprochen. Sie ist taz-Korrespondentin in Afrika und zuständig für die Regionen der Großen Seen. Außerdem ist sie Mitautorin des Buches „Diktatoren als Türsteher Europas: Wie die EU ihre Grenzen nach Afrika verlagert“.

Die zweite Gesprächspartnerin der heutigen Sendung ist Petra Bendel. Sie ist Professorin für Politikwissenschaften und Akademische Direktorin des Zentralinstituts für Regionenforschung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Am 11. Dezember hat sie in Berlin die Ergebnisse der Arbeit einer Kommission vorgestellt, die unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Rita Süssmuth die wichtigsten Thesen und Empfehlungen zum Einwanderungsland Deutschland erarbeitet hat. Der Titel des 200-Seitigen Papiers: „Perspektiven für eine zukunftsgerichtete und nachhaltige Flüchtlings- und Einwanderungspolitik“ herausgegeben von der Heinrich-Böll-Stiftung.

China: Spaß durch Massenüberwachung?

China: Spaß durch Massenüberwachung?

Citizen Scoring oder Social Credit - das sind zwei Begriffe, die das gleiche beschreiben: Wie in China durch Big Data und massenhaftes Datensammeln, Polizei, Staat und auch private Unternehmen daran arbeiten, den gläsernen Bürger zu schaffen, der mit einem „Score“ belegt wird. Besonders „gute Bürger“, also vor allem solche, die politisch nicht als „Gefahr“ gesehen werden und sich auch gesund ernähren, bekommen besonders hohe Scores und damit auch gesellschaftliche Privilegien. Wer einen schlechten Schnitt hat, fällt durch. Das System soll 2020 in Kraft treten - doch schon jetzt wird fleißig geschnüffelt und gesammelt.

In dieser Folge spreche ich mit Christian Huberts über seinen piq „Social Credit: Eine Highscore in Gehorsam“, der den Aufschlag für die Sendung macht. Christian beschäftigt sich sonst viel mit Gaming-Kultur und zeigt die parallelen der chinesischen Pläne mit den Nudging-Systemen in Online-Spielen auf.

Wie schon heute in China überwacht wird und welche Daten die Machthaber und die Polizei dort bereits in großem Umfang sammeln, berichtet Maya Wang von Human Rights Watch. Sie wirft ein Schlaglicht auf das System „Police Cloud“, das ungewöhnliches Verhalten vorhersagen und politisch „gefährliche“ Menschen erkennen soll. Außerdem berichtet sie von dem Einsatz einer DNA-Datenbank in der chinesischen Provinz Xinjiang, in der die DNA der muslimischen Minderheit gesammelt wird.

Auch die Journalistin Angela Köckritz kennt die chinesische Überwachungs- und Datensammel-Lust. Sie hat vier Jahre lang in China gearbeitet und erzählt, wie gerade Journalisten, die zu „politisch gefährlichen“ Themen recherchieren, aufpassen und sich absichern müssen und wie sie bei einem Polizeiverhör ihre gesamten WeChat-Nachrichten ausgedruckt vorgelegt bekam.

Instagrams perfekte Körper

Instagrams perfekte Körper

Die NEON-Autorin Fiona Weber-Steinhaus nennt es das „Zeitalter der Selbstverarsche“: Wir betonen über und über, wie wichtig es ist, seinen Körper zu akzeptieren, sich mit ihm wohl zu fühlen und das Leben zu genießen - mit all den Pizzen, Steaks und Cupcakes, die eben so für Genuss und Lebensqualität stehen. Aber gleichzeitig rümpfen wir die Nase, wenn jemand nicht schlank ist, denn dieses Körperideal haben wir seit Aerobic-Videos der 90er nicht abgelegt.

Wir sprechen diesmal mit der stellvertretenden Chefredakteurin von ZEIT-Campus, Martina Kix, mit ZEIT-Magazin-Autor Sascha Chaimowicz und mit dem Medien- und Kommunikationswissenschaftler Jakob Hörtnagl über Instagram, den Fitnesstrend und was das mit uns macht.

Was ist Bitcoin?

Was ist Bitcoin?

Der Journalist und Kulturwissenschaftler Michael Seemann findet genau das an Bitcoin so spannend - denn „die Frage nach dem Wert ist fast schon eine philosophische“. Sein piq, „Was sind Cryptocurrencies wirklich“, soll der Ausgangspunkt für unsere heutige Sendung sein.

Tanzeel Akhtar ist Wirtschaftsjournalistin, sie schreibt unter anderem für die Financial Times und das Wall Street Journal. Sie findet schon, dass Bitcoin wie eine Währung benutzt werden kann - aber dann, so ihre Meinung, sollten die Leute, die damit Profite machen, auch Steuern darauf zahlen. Nur: Bei komplett anonymen Transaktionen ist das natürlich schwer. Wie soll eine digitale Währung reguliert werden? Das geht gar nicht - und genau das ist für viele auch der Reiz an Bitcoin: am Staat vorbei zu wirtschaften.

Der Wirtschaftsexperte Marco Herack von den „Mikro-Ökonomen“ sieht darin nur eine weitere Ausprägung der wachsenden Skepsis gegenüber Staaten und staatlichen Institutionen. Neben solchen Bewegungen wie „Pegida“ und der Angst vor der „Lügenpresse“ oder der Ablehnung der EU, ist Bitcoin eben die Skepsis gegenüber dem Geldsystem. Für ihn zeigt sich in Bitcoin sonst kein konkreter Nutzen, deswegen vermutet er hinter den immer krasser steigenden Werten einen schlichten Hype.

Wenn die Medien hyperventilieren

Wenn die Medien hyperventilieren

Alexander von Streit ist selbst Journalist und unter anderem Gründer der Krautreporter. Er macht mit seinem piq, „Warum Medien die AfD erfolgreicher gemacht haben – und trotzdem weiterberichtet werden muss“ den Aufschlag für die Sendung. Was für Lehren sollten die Medien aus dem AfD-Aufstieg ziehen und wie kann in Zukunft vermieden werden, über jedes Stöckchen, das die Partei hinhält, zu springen?

Katharina Nocun twitterte neulich: „Man stelle sich mal vor, Asylsuchende wären genauso oft in Talkshows eingeladen worden, wie ’besorgte Bürger’“ und schlug damit in eine ähnliche Kerbe. Sie findet, dass im Wahlkampf die Themensetzung der AfD am besten funktioniert hat - dass die Anliegen ganzer Wählergruppen dafür aber gar nicht stattfanden.

Boris Rosenkranz ist Gründer der Übermedien und als solcher beobachtet er sehr kritisch, was die Kollegen so treiben. Seiner Meinung nach werden bei Taten wie dem Massenmord in Las Vegas, Amokläufen und Terroranschlägen, viel zu oft Details berichtet und weiterverbreitet, die im Zweifel Nachahmer hervorrufen könnten. Denn Aufmerksamkeit spielt bei vielen solchen Taten eine große Rolle - selbst posthum. Auch bei Suiziden würden viele Medien sich nicht an die Vorgaben halten, die Psychologen machen.

Armes Deutschland – 15 Jahre Hartz IV

Armes Deutschland – 15 Jahre Hartz IV

Alle paar Jahre muss die Bundesregierung einen Armuts- und Reichtumsbericht vorlegen und wie der dann debattiert wird, das sieht schematisch immer so aus: Die Linke schimpft und die CDU sagt, dass es viel besser geworden ist und dass es den Deutschen doch ganz gut geht. Aber wie gut geht es den Leuten wirklich, die von Hartz IV betroffen sind? Was sagen Ökonomen, Soziologen und Juristinnen zur sogenannten Agenda 2010, also Hartz IV und seinen Folgen?

Darüber spricht Katrin Rönicke mit

  • Christian Odendahl, Chefökonom des Londoner Centre for European Reform (CER)
  • Anke Hassel, Direktorin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung
  • Stefan Sell, Professor für Volkswirtschaftslehre, Sozialpolitik und Sozialwissenschaften an der Hochschule Koblenz
  • Anne Lenze, Professorin für Familienrecht, Jugendrecht und Sozialrecht an der Hochschule Darmstadt
Omas Geld und Opas Firma

Omas Geld und Opas Firma

Antje Schrupp piqt im Kanal „Volk und Wirtschaft“, sie ist Politikwissenschaftlerin und ihre Position ist die: „Ich hab ne ziemlich radikale Meinung - ich bin dafür, das Erbrecht abzuschaffen, erben müsste verboten sein.“ Auf diese Meinung kam sie durch ihre Dissertation zur Ersten Internationalen - als sich Anarchisten und Sozialisten stritten, was der bessere Weg zu mehr Gerechtigkeit sein könnte. Aber Anarchismus - ist das noch zeitgemäß?

Eine Debatte über das Erben ist es auf jeden Fall, findet Julia Friedrichs. Die ist Journalistin, sie schreibt vor allem bei der Zeit. Aber sie ist auch Autorin mehrerer viel beachteter Bücher, etwa das vor zehn Jahren erschienene „Gestatten: Elite“, für das sie am Rekrutierungsprozess von McKinsey teilgenommen hatte. 2015 erschien ihr Buch „Wir Erben: Was Geld mit Menschen macht“, darin hat sie akribisch untersucht, wie sich größere Erbschaften auf die Vermögensverteilung in der Gesellschaft auswirken.

Der Dritte in der Runde ist Rico Grimm. Für die Krautreporter wühlt er sich oft intensiv in ein Thema ein und das hat er auch mit der Lobby der Familienunternehmer gemacht. Sein Artikel „Wie reiche Familien die Erbschaftsdebatte manipulieren“ erschien vergangene Woche, kurz vor der Wahl - und genau darüber habe ich mit ihm in der Krautreporter-Zentrale gesprochen.

Schon Winston Churchill hat die Erbschaftssteuer ein “Korrektiv gegen die Entwicklung einer Rasse von reichen Müßiggängern“ genannt. Aber viel ist von dieser Haltung nicht übrig - in Deutschland sind wir konservativer, als wir denken. Leistung und Gerechtigkeit gelten als Grundpfeiler in unserer kapitalistisch funktionierenden Demokratie. Die derzeitige Erbpraxis stellt diese Grundpfeiler jedoch in Frage und die groß angelegte Lobbyarbeit der sogenannten Familienunternehmen verhindert offenbar, dass sich hier wie sonst auch, ganz im habermasschen Sinne das bessere Argument durchsetzen kann.

Schaffen wir das?

Schaffen wir das?

J. Olaf Kleist ist Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Flüchtlingsforschung und unser Inputgeber für diese Sendung. Sein piq, „Vertreibung, Flucht, Flüchtlingspolitik: Was sagt die Wissenschaft dazu“ stellt die Arbeit des Projekts „Flucht: Forschung und Transfer“ vor. Zum Beispiel: Was sind Grenzen, wie funktionieren sie und wer entscheidet, wer bleiben darf und wer nicht? Wie funktionieren Abschiebungen?

Ob die Flüchtlinge mehr Kriminalität zu uns gebracht haben und wie wir damit umgehen sollen, das weiß der Kriminologe Prof. Dr. Christian Pfeiffer. Er beschäftigt sich schon so lange mit diesem Thema - seine Bücher findet man teilweise schon in Antiquariaten. Dass Zuwanderer nicht gleich Flüchtlinge sind und dass die Gesellschaft es in der Hand hat, wieviel Gefahr in Zukunft von den Neuankömmlingen ausgeht, zeigt er entlang seiner Studien.

Eine weitere Sorge: Wir zahlen und zahlen, die Staatskasse wird immer leerer. Stimmt das? Dr. Tobias Hentze und Dr. Regina Flake vom Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln haben in Studien untersucht, was die Gesamtwirtschaftlichen Effekte der Flüchtlingsmigration in Deutschland sind und wie die Beschäftigung und Qualifizierung von Flüchtlingen in Unternehmen läuft.

Am Ende aber bleibt bei vielen Bürgerinnen und Bürgern vor allem ein Gefühl, das sie in die Arme von Protestparteien treibt: Alles geschieht über unsere Köpfe hinweg. Ob das stimmt und was die Politik tun kann, um dieses Gefühl zu minimieren und Konflikte in den Kommunen konstruktiver zu gestalten, weiß Isabella Bauer. Ihr Thema ist „Konfliktmediation, Kommunikation und kommunale Moderation in Aufnahmeländern“.

Immer nur Mutti!

Immer nur Mutti!

„Kinder sind Schlafräuber - aber nicht für Väter“ - so lautete der Titel eines piqs von Nils Pickert im Kanal „Liebe, Sex und wir“. Nils hatte am Equal Care Day, am ersten März, eine Studie gefunden, die zeigte, dass Mütter aufgrund ihrer Kinder zu wenig Schlaf bekommen - Väter aber nicht. Die Studie zeigte, dass Väter nach der Geburt eines Kindes in der Regel weder Schlaf, noch sonst irgendwas einbüßen. Wie kann das sein? Warum immer Mutti? Die Frage nach Mutti ist die Frage nach einem der am härtesten umkämpften Leitbilder in Deutschland.

Andrea Harmonika ist Bloggerin und Buchautorin. Schon seit Jahren werden auf Kosten der Mütter Klicks generiert, stellt sie fest. Sie seziert in ihrem viel beachtetem Blogtext „Deine Mudder“ die Medienlandschaft von FAZ, taz, über Huffington Post bis Spiegel und deren Blick auf Mütter. Ein Erstes, was auffällt: Viele verwechseln die Begriffe „Mutter“ und „Eltern“.

Bei Nils Pickert ist das anders organisiert. Er hat vier Kinder und in seiner Familie geht die Mutter „Dachen jagen“, wie er sagt - also einer Erwerbsarbeit nach, er hingegen ist als Selbstständiger, der sich seine Zeit freier einteilen kann, der Hauptverantwortliche für die Kinder. Für ihn und seine Familie ist nichts selbstverständlicher - aber die Umwelt reagiert oft irritiert.

Barbara Vinken ist Professorin für vergleichende und französische Literaturwissenschaft an der Universität München und Autorin von Büchern über die Mutter und über Mode. Ihr Werk „Die Deutsche Mutter“ betrachtet die Geschichte unseres heutigen Mutterbildes. Und diese beginnt in der Reformation, bei Luther. „Luthers Bestreben war es, die Familie zum neuen sakralen Raum zu machen“, berichtet Vinken.

Die Zukunft des Journalismus

Die Zukunft des Journalismus

Die Untergangsszenarien in Sachen „guter alter Journalismus“ werden seit der Erfindung des Blogs rege diskutiert. Nahezu jeder hat irgendeine Meinung zu der Sache - aber wie sieht die Zukunft des Journalismus denn nun wirklich aus?

Inputgeber ist dieses Mal der piqer und Journalistentrainer Bernd Oswald. Er sieht den Journalismus nicht in einer Krise, sondern in einer Zeit, die nie so spannend war. Sein Tipp: Die Entwicklung umarmen und mehr auf Storytelling und neue Formate setzen. Die Frage, wie mit journalistischen Angeboten Geld verdient werden soll, nennt er dabei die „Masterfrage“.

Marlies Prinzing lehrt Journalismus an der Hochschule Makromedie in Köln. Für sie ist sind es die Professionalität und das Handwerk, die den Journalismus zu einer Stütze der Demokratie machen. Sie findet, dass Journalistinnen und Journalisten vor allem durch die Professionalität immer ihre Legitimität erhalten können - und damit auch ihren Job.

Nicht ganz so optimistisch ist Paul Nemitz. Er arbeitet für die Europäische Kommission und sein Hauptaugenmerk liegt auf den Grundrechten. Dass Apple, Google und Facebook versuchen, Marktführer oder gar Oligopole in Sachen Nachrichten zu werden, bereitet ihm einige Sorgen.

Vom European Journalism Center in Maastricht kommt Wilfried Ruetten, der inzwischen in Rente ist, der aber mit viel Leidenschaft in die Debatte geht. Dass sich der Journalismus nach dem alten Modell vor allem durch Werbung finanziert hat, fand er ohnehin falsch. Stattdessen setzt er auf Leserfinanzierung und öffentliche Unterstützung - warum geben ARD und ZDF nicht mal was ab?

Der letzte in der Runde, Christoph Becker, vertritt unter anderem genau diese Öffentlich-Rechtlichen, denn er sitzt im Fernsehrat des ZDFs. Gleichzeitig kommt er aus der Musikbranche, die schon vor Jahren die disruptiven Effekte der neuen Technologie hart zu spüren bekam - für ihn dreht sich alles um Relevanz und Legitimation, auch für die Öffentlich-Rechtlichen.

“Weibliche Qualitäten”

“Weibliche Qualitäten”

Und zwar mit einer female DJ aus Berlin namens Swinka. Sie legt seit acht Jahren auf und kann bestätigen, dass es als Frau in dieser Szene nicht immer leicht ist. Sie muss sich besonders anstrengen, damit man ihre Leistung anerkennt - mehr, als die Jungs im Business.

Aber Obacht: diese Form von Sexismus gibt es nicht nur in der Techno-Szene. Sigrid Meuselbach ist Unternehmensberaterin und hat sich auf das Thema „Frauen in Führung“ spezialisiert. Und siehe da: In den Führungsetagen deutscher Unternehmen sieht es genauso aus, wie in der Techno-Szene: Jungs, die sich gegenseitig einladen und pushen und jammern, wenn die Frauen zu männlich werden…

Andererseits suggeriert man ihnen die ganze Zeit genau das: Das einzige Modell, das in unserer Gesellschaft erfolgversprechend ist, das ist das männliche Modell. Sei hart, beiße dich durch, sei rational und kümmere dich nicht um andere. Theresa Bäuerlein sieht darin eine Falle - für Frauen und Männer zugleich.

Eine Sorge, die von der New Yorker Psychiaterin Julie Holland geteilt wird. Bei ihr schlagen sie alle irgendwann auf: Frauen wie Männer, die ihre „weiblichen Qualitäten“ unterdrücken, um ja groß Karriere machen zu können.

piqd038 Nordpfälzer Kost traut sich niemand, sagt Daniel Erk

piqd038 Nordpfälzer Kost traut sich niemand, sagt Daniel Erk

Daniel Erk wünscht sich eine Bamberger-Brauereientour – in Bamberg gibt es eine immens hohe Brauereiendichte -, um herauszufinden, was „handgewachsenes“ Craftbeer kann. Und am Ende geht es dann doch auch um Politik: Wir wollen nicht, dass Schwein und Land leiden müssen, wenn wir Fleisch essen – wie es den Menschen, die mit der Schweinezucht zu tun haben geht, das übersehen wir aber leider häufig. Was Daniel Erk verwundert: Ist das dann am Ende doch zu kompliziert für die meisten?

piqd037 re:publica 2017: Von Elektrozahnbürsten und Stromhandel am Gartenzaun

piqd037 re:publica 2017: Von Elektrozahnbürsten und Stromhandel am Gartenzaun

Der Energiejournalist sagt: „Beim Strom ist das Angebot so groß wie einst in einem Konsum der DDR. Kunden können zwischen konventionellem und grünem Strom wählen. Das war’s. Doch das könnte sich über kurz oder lang ändern – dank Blockchain.“ Was Blockchain eigentlich ist und was das mit elektrischen Zahnbürsten zu tun hat - Ralph Diermann erklärt es in dieser kurzen Folge zur #rp17.

piqd036 re:publica 2017: Digitaler Kapitalismus und das Bedingungslose Grundeinkommen

piqd036 re:publica 2017: Digitaler Kapitalismus und das Bedingungslose Grundeinkommen

Die Diskussion, die auf Englisch stattgefunden hat, fragte nach den Vor- und Nachteilen, die ein Bedingunsloses Grundeinkommen mit sich bringen würde. Dmytri Kleiner war hier ein harscher Kritiker der Idee, die er für neoliberal hält. Anstatt pauschal jedem Menschen Geld zu geben, will er, dass Soziale Sicherung, Essen, ein Dach über dem Kopf und gesellschaftliche Teilhabe politisch organisiert werden. Meera Zaremba hingegen gibt Leuten schon heute ein Jahr lang 1.000 Euro monatlich - bedingungslos. Sie sieht darin eine große Chance. Der dritte Diskussionteilnehmer, Timo Daum, betont vor allem die Verwerfungen in der Arbeitswelt, die mit der Digitalisierung einhergehen. Die Kontroverse packte auch das Publikum, dass sich mit Verve in die Debatte einmischte. Magdalena Taube fasst die wichtigsten Punkte im Gespräch mit Katrin Rönicke zusammen.

piqd035 re:publica 2017: Von AfD-Troll bis Zeppelinfetisch

piqd035 re:publica 2017: Von AfD-Troll bis Zeppelinfetisch

„Wir dachten, das Netz wäre Information, dabei ist es Formation. Auch, was Geschichtsbilder angeht. Ob rechts, ob links, ob Fußballfan: Im Netz bilden sich geschlossene Geschichtsbilder, die wir betrachten und auflösen wollen.“ Um diese Geschichtsbilder zu finden, haben sich Moritz und Charlotte tief in Facebook-Gruppen und Gutefrage-Foren eingewühlt. In ausgesuchten Beispielen zeigen sie, dass die geschichtliche Bildung, die im Netz zutage tritt, oft einiges zu Wünschen übrig lässt. Wie kann man jedoch damit umgehen?

piqd034 Michaela Maria Müller über Erinnerung

piqd034 Michaela Maria Müller über Erinnerung

„Die Straße, die ich in meiner Schulzeit vier, fünf Jahre lang überquert habe, sie war sehr breit - dort waren die Gleise, die zum Konzentrationslager führten.“ Mit ihrer Familie oder in der Dachauer Schule hat Michaela Müller darüber nicht viel gesprochen: Der Umgang mit Erinnerung ist schwierig, sagt sie.

Michaela Müller hat vor einigen Jahren auch eine Reise nach Somalia und das Nachbarland Somaliland gemacht: Über ihre Erfahrungen dort erzählt sie, von Bürokratie und den vielen Buchmessen, die auf dem afrikanischen Kontinent seit kurzem wie Pilze aus dem Boden schießen.

piqd033 Echte Integration wäre: sich Freunde zu suchen, die anders sind

piqd033 Echte Integration wäre: sich Freunde zu suchen, die anders sind

Alexandra Rojkov treibt die Frage um, wie Integration gelingen kann, wie sie wirklich aussieht. Ihre These: Echte Integration fängt dort an, wo man sich Freunde sucht, die anders sind, als man selbst. Und das haben die „Bio-Deutschen“ bis 2015 kaum geschafft, weswegen Alexandra skeptisch ist, ob sie das nun schaffen. Sie ist selbst als Kontingent-Flüchtling nach Deutschland gekommen und hat festgestellt, dass die Deutschen vor allem jene Migranten als „gute Beispiele für gelungene Integration“ ansehen, die sich mehr assimiliert, als integriert haben. Aber sie berichtet auch von Migranten, die keine Notwendigkeit darin sehen, Deutsch zu lernen - obwohl die Sprachbarriere zu überbrücken ein wichtiger Schritt für mehr Miteinander, anstelle von Neben- oder gar Gegeneinander wäre. Was tun? Keine einfache Frage - wir versuchen zumindest eine Annäherung. Wesentlich für das Gelingen ist Alexandras Meinung nach, dass die Beziehungen zwischen alten und neuen Deutschen auf Augenhöhe kommen.

Piqd032 Meike Leopold über Roboter, Feminismen, Kommunikation

Piqd032 Meike Leopold über Roboter, Feminismen, Kommunikation

Meike Leopold hat ein Faible für das Thema „Robotik und Gender“ und spricht über die Serie „Westworld“ und die Frage, ob wir Haushaltsrobotern Namen und Geschlecht verpassen müssen. Da sind wir dann schon mitten drin in den „Feminismen“, die ihr derzeit als ziemlich zersplittert erscheinen. Schließlich geht es noch um Shitstorms und die Kommunikationsstrategien von Unternehmen im Netz.

piqd031 Organisierte Verantwortungslosigkeit im Netz beenden

piqd031 Organisierte Verantwortungslosigkeit im Netz beenden

Wir sprechen über die Ansage der CDU, Facebook zwingen zu wollen, gegen Fake News vorzugehen. Über BIldung im Digigtalen Zeitalter. Über die Möglichkeiten, die das Netz bietet und was die Politik tun kann und sollte, um diese zu gestalten. Als Abgeordneter einer Regierungspartei hat Jarzombek natürlich auch die Aufgabe, die Politik der Regierung positiver darzustellen, als dies vielleicht ein Abgeordneter der Opposition tun würde. Klar. Nichtsdestotrotz versuchen wir in diesem Gespräch, über die nächste Bundestagswahl hinaus zu denken.

piqd030 Podcasting mit Florian Meyer-Hawranek

piqd030 Podcasting mit Florian Meyer-Hawranek

Im Gespräch geht’s dann noch um das Meme the_schulz, also den Impact von Martin Schulz im Netz und um die Podcast-Offensive bei Spotify. Florian Meyer-Hawraneks Kanäle auf Piqd sind Medien und Gesellschaft Politik und Netz und Videos und Podcasts.

piqd029 Facebook – zwischen kultureller Globalisierung und Rechtsfragen

piqd029 Facebook – zwischen kultureller Globalisierung und Rechtsfragen

Einerseits wissen wir ziemlich genau, dass Facebookj scharf auf unsere Daten ist und dass das Unternehmen damit sehr viel Geld verdient. Andererseits haben die Millionen Menschen weltweit, die Facebook nutzen, auch gute Gründe, das zu tun. Matthias Spielkamp beleuchtet im Gespräch die Vor- und Nachteile, aber auch, wie komplett neue Herausforderungen die Politik manchmal vor unlösbare Probleme stellen: Welche Gesetze sollen für eine Plattform gelten, auf der sich Menschen hunderter Nationalitäten treffen? Wie kann man einen Konflikt transparent auf Facebook eskalieren? Wo darf die Politik sich einmischen und wo nicht? Wie können wir zwischen den Übeln und dem Nutzen eine gute Balance finden?

piqd028 Gesundheitssprechstunde mit Annette Kerckhoff

piqd028 Gesundheitssprechstunde mit Annette Kerckhoff

Jahrelang selbst Medizinredakteurin, kennt Annette sich mit aktuellen Trends und Ideen aus. Im Gespräch geht es um die heilende Wirkung von Musik, aber auch darum, wie alternative Heilmethoden überhaupt zu verstehen sind. Sie wünscht sich, dass Ratgeber Probleme nicht untern Tisch kehren oder verharmlosen und macht sich Gedanken über die Fettleibigkeit von Kindern.

piqd027 Ole Wintermann über informelles Lernen und die Zukunft der Arbeit in der digitalen Gesellschaft

piqd027 Ole Wintermann über informelles Lernen und die Zukunft der Arbeit in der digitalen Gesellschaft

Am Beispiel der Futurechallenges zeigt sich, wie von der digitalen Globalisierung und der Verfügbarmachung von Wissen weltweit Menschen profitieren. Gleichzeitig hinken wir hinterher, denn die Zukunft der Arbeit hängt auch von unserer bildungspolitischen Gegenwart ab - doch die orientiert sich noch zu stark an den Prämissen der Industrialisierung. In diesem riesigen Spannungsfeld bewegt sich unser Gespräch: Welchen Herausforderungen müssen sich arbeitende Menschen stellen? Welche Bildungsideale brauchen wir dafür? Wie soll das alles in der globalen Wirtschaft funktionieren?

piqd026 Daniel Schreiber über “Zuhause”

piqd026 Daniel Schreiber über “Zuhause”

Daniel Schreibers piqd-Haupt-Kanal ist „Feminismen“, dann gibt es ab und zu einen in Text von ihm in „Zeit und Geschichte“. Sein Buch „Zuhause“ wurde vor allem im Kanal „Literatenfunk“ lobend erwähnt.

Ein piq von Daniel Schreiber über den Oscar an Casey Affleck in diesem Jahr hat zu vielen Kommentaren geführt. Die Frage, was es mit einer Gesellschaft macht, wenn sie einem Menschen, dem sexuelle Gewalt gegen Frauen vorgeworfen wird, einen solchen Preis verleiht, treibt Daniel recht um.

piqd025 Social Media: Es muss knallen

piqd025 Social Media: Es muss knallen

Dennoch kann auch er sich der Wucht, die Hass und Rassismus im Netz entfalten, nicht komplett entziehen und macht, im Gegensatz zu früher, neue Dynamiken aus. In Social Media finden Unwissenheit und Populismus zueinander, und erreichen ein riesiges Publikum. Und das applaudiert. Teilt. Hetzt.

Keines der Klischees über diese Leute stimmt, sagt Simon, der in der Woche ein paar Stunden für dieses „Dirty Hobby“ investiert. Weder seien diese Menschen dumm, noch alle ostdeutsch - vielmehr deckten sie alle gesellschaftlichen Bereiche ab. Wutbürger und Nazis? - nö, eher „normale“ Menschen.

Was tun? „Ich glaube, dass guter Lokaljournalismus total wichtig ist“, sagt Simon und hofft, dass Journalist_innen in Zukunft wieder mehr vor Ort anzutreffen sind und mit den Leuten reden.

piqd024 “Brüssel ist wie eine Scheinwelt”, sagt Eric Bonse

piqd024 “Brüssel ist wie eine Scheinwelt”, sagt Eric Bonse

Eric ist zwar immer noch gerne Europäer, müsste er das aber mit einem großen „EU“ für „Europäische Union“ schreiben, so hat er seine Zweifel: In der EU läuft gerade einiges nicht optimal, so seine Bilanz.

piqd022 “Klimawandel ist kein Robbenbaby”, sagt Daniela Becker

piqd022 “Klimawandel ist kein Robbenbaby”, sagt Daniela Becker

Weil sie in einem Superwoman-Kostüm dämlich aussieht, nutzt sie nun vorwiegend eine Tastatur, schreibt Daniela Becker über sich selbst. Die Welt retten, sollten wir uns alle auf die To-do-Liste schreiben, da der Klimawandel Fakt ist und nicht etwa Lügenpresse, wie manch Politiker meint. Ein paar Tipps zum Weltretten gibt Daniela im Gespräch: Neben dem politischen Handeln beim Einkaufen haben die mit der Auswahl der Bank und dem Energieanbieter zu tun. Schließlich gibt es noch ein Positivbeispiel für eine klimafreundliche Stadt: Kopenhagen, die Fahrrad-Metropole.

piqd021 Ein Wahrheitsministerium kann nicht die Lösung sein

piqd021 Ein Wahrheitsministerium kann nicht die Lösung sein

Bei unserem Gespräch, das wir im Deutschen Bundestag aufgezeichnet haben, geht es aber auch um ganz aktuelle Themen, wie „Fake News“ und die (politischen) Möglichkeiten und Grenzen, dagegen vorzugehen. Ein Wahrheitsministerium kann nicht die Lösung sein, das stellt Konstantin gleich klar - Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, das es genauso wie die Persönlichkeitsrechte und alle anderen Bürgerrechte online zu verteidigen gilt. Er ist überzeugt: „Die Demokratie hat immer die Chance zur Selbstkorrektur“ und fordert uns alle auf, das, was wir in den letzten Jahren gelernt haben, anzuwenden und diese Selbstkorrektur vorzunehmen.

piqd 20 Cornelia Daheim, Zukunftsforscherin

piqd 20 Cornelia Daheim, Zukunftsforscherin

Als Zukunftsforscherin möchte Cornelia Daheim keine „L’art pour l’art“ betreiben, sondern einen echten „impact“ ermöglichen. Das erklärt auch den Namen ihres eigenen Unternehmens, Future Impact in Köln.

Dass auf der Weltwirtschaftskonferenz 2017 in Davos das „Bedingungslose Grundeinkommen“ auf der Agenda steht, ist für sie ein echter Paradigmenwechsel. Die Hinterfragung des Kapitalismus, das Erkennen von sozialer Ungerechtigkeit, politischer Unzufriedenheit, Robotik und der Klimawandel als Brennpunkte der heutigen Zeit ist für sie ein gutes Zeichen.

Die Vision der ehemaligen dänischen Umweltministerin Ida Auken, „Ein Leben ganz ohne Besitz“ geht für Cornelia Daheim in die richtige Richtung: mit Sharingplattformen, dem Umdenken hinsichtlich der Mobilität und dem Einsatz von Robotik.

piqd019 Zur Amtseinsetzung Donald Trumps: Medien, Wahlen, Meinungsmache

piqd019 Zur Amtseinsetzung Donald Trumps: Medien, Wahlen, Meinungsmache

Wenngleich sie schon über zwei Monate hinter uns liegt: Die Wahl in den USA bleibt in den Knochen. Die Amtseinsetzung Donald Trumps am heutigen 20. Januar ist für viele nach wie vor unfassbar und doch ist es Realität. Viele suchen weiterhin nach Antworten - Christian Fahrenbach sicherlich auch. Doch als Journalist muss er auch genau hinschauen: Welche Meldungen sind gesichert? Wie berichtet man verantwortlich über die Nachricht, dass die Wahl „von den Russen gehackt“ wurde? Und wie sollte ein „Journalismus der Zukunft“ aussehen, der alle Menschen erreicht und nicht nur für die Elite sendet?

piqd 018 Hannes Alpen, Herzenseuropäer

piqd 018 Hannes Alpen, Herzenseuropäer

Wir leben in einem „europäischen Dilemma“, sagt Hannes Alpen, weil viele Probleme, von Zuwanderung über finanzielle Engpässe bis hin natürlich zur Flüchtlingskrise, nur in einem gemeinsamen europäischen „Wurf“ gelöst werden können. Doch genau dagegen wehren sich viele Menschen in Europa, weil sie das Vertrauen in die europäische Gemeinschaft verloren haben.

Neben seinem kritischen Blick auf die politischen Themen ist Hannes Alpen aber auch positiv: Eine gute Idee ist für ihn ein Interrail Ticket geschenkt an alle in Europa zum 18. Geburtstag, um das Große und Gute eines vereinten Kontinents zu erfahren. Und last but not least der „Eurovision Song Contest“. Na ja, mit musikalischen Ausnahmen - aber die Idee ist gut!

piqd017 Der Polenerklärer

piqd017 Der Polenerklärer

Denn allzu oft wird nur die düstere Seite Polens beleuchtet: Rechts, konservativ, ausländerfeindlich, fortschrittsfeindlich gar sei die Nation, die mit absoluter Mehrheit 2015 die PiS gewählt hat, eine rechts-konservative Partei, an deren Spitze Jarosław Kaczyński steht. Einer, der als Hardliner gilt. Tatsächlich hat sich seit dem Sieg seiner Partei vieles geändert: Das Verfassungsgericht wurde einmal ausgetauscht und seiner Macht beschnitten, die staatlichen Medien wurden umgekrempelt. Doch Ulrich Krökel mahnt: Polens Demokratie liegt nicht im Sterben. Freie Presse gibt es immer noch. Auch ein Jarosław Kaczyński hat kein Interesse an einem EU-Austritt Polens, denn die Europäische Union erfreut sich in der Bevölkerung nach wie vor großer Beliebtheit.

Was also tun? Differenzieren eben. Zuhören. Hinschauen. Was sich in Polen 2015 ereignete kann als Prototyp für den Brexit 2016 und die Wahl Donald Trumps gesehen werden: Eine Bevölkerung, die vom „Establishment“ genug hat, eine, die in Stadt vs. Land, Jung vs. Alt und liberal vs. rechtskonservativ gespalten ist - ein Omen für die Bundestagswahl 2017? Hinschauen, lernen und differenzieren sind immer ein wichtiger Anfang, um jenseits von Filterblasen und Gräben gemeinsame Politik gestalten zu können und Populisten weniger Angriffsfläche zu bieten.

piqd016 #33c3 mit Kübra Gümüsay, Natalie Mayroth und Michael Seemann

piqd016 #33c3 mit Kübra Gümüsay, Natalie Mayroth und Michael Seemann

Auf dem 33. Chaos Communication Congress in Hamburg liefen auch ein paar piqer herum. Katrin mit dreien von ihnen für diesen Videocast gesprochen: Mit Michael Seemann aka mspro über die Talks auf dem Congress, Populismus und, Stereotype. Mit Kübra Gümüsay und Natalie Mayroth über Feminismus, Social Media, die Atmosphäre auf dem Congress, Hass im Netz, Kommunikation und Liebe.

Links: Kübra: https://www.piqd.de/users/kuebra.guemuesay Natalie: https://www.piqd.de/users/natalie.mayroth Michael: https://www.piqd.de/users/michael.seemann

piqd 015: Warum ein Algorithmus den Job nicht alleine machen kann

piqd 015: Warum ein Algorithmus den Job nicht alleine machen kann

Gerade wieder in Berlin gelandet, hat sie über die Firma Arvato geschrieben, die gewalttätige, rassistische oder pornografische, ja, einfach abscheuliche Facebook-Inhalte nach bestimmten Firmen-Regeln zensiert oder eben nicht. Nach den Ereignissen in der Woche vor Weihnachten, dem Attentat auf den russischen Botschafter und dem Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt, appelliert sie einmal mehr für eine Neuausrichtung von Medienethik: Muss das Foto des Attentäters hinter dem eben erschossenen russischen Botschafter, das einen ikonografischen, „James Bond“-haften Appeal hat, um die ganze Welt gehen? Und was macht das mit uns?

Der Zusammenhang von Politik und Netz, das ist zweifellos Sonja Peteranderls Kanal bei piqd.

piqd 014 Die neue digitale Öffentlichkeit. “Imagined Communities”

piqd 014 Die neue digitale Öffentlichkeit. “Imagined Communities”

Im Gespräch geht es um Benedict Anderson, der - geboren 1936 - viel über den Zusammenhang von Nationalismus und Religion und den Einfluss der Medien schrieb. Im Buch „Imagined Communties“, das 1983 veröffentlicht wurde, geht es hauptsächlich um Zeitungen - wir ziehen auch den Bogen zum Netz.

Dieser Podcast ist der erste Teil der losen Podcast-Reihe „Die digitale Öffentlichkeit“ auf piqd, die Anfang 2017 fortgesetzt wird.

piqd013 Osteuropa zwischen demokratischen Fassaden und erstarkender Zivilgesellschaft

piqd013 Osteuropa zwischen demokratischen Fassaden und erstarkender Zivilgesellschaft

Auf ihren Reisen dokumentiert Simone Brunner das Leben der Leute im Kriegsgebiet der Ostukraine und auch bei piqd ist sie für Osteuropa zuständig. Sie berichtet, wie junge Menschen mit dem Krieg heranwachsen, erzählt von der anhaltenden Propaganda des „Antifaschismus“ im Kreise der Separatisten und wie es kommt, dass Russland eine HIV-Epidemie erlebt und zugleich tabuisiert. Anhand ein paar ausgesuchter piqs sprechen wir außerdem darüber, wie Moskau sich in den vergangenen Jahren in eine schöne Stadt verwandelt hat, wie die Zivilgesellschaft in der Ostukraine Anlass zur Hoffnung gibt und warum bis heute die journalistische Berichterstattung über Tschetschenien sehr schwierig ist.

piqd 012: Ein Buch über die Liebe

piqd 012: Ein Buch über die Liebe

Ihre piqd-Kanäle sind für Antje Schrupp ein Glücksfall: Erstens sind Themen wie Ökonomie besonders im Feminismus sehr wichtig, zweitens will wollte sie immer schon ein Buch über die Liebe schreiben. Na ja, eher über die Konstruktion von Beziehungen in der heutigen Zeit, die von Tinder, hohen Scheidungsraten und kinderlosen Ehen geprägt ist. Antje Schrupp sieht sich selbst gern als Missionarin, heißt, sie diskutiert gerne. Auch über streitbare Themen! Auf ihrer Liste stehen auch das Bedingungslose Grundeinkommen, für das sie sich auch im Netzwerk Care Revolution stark macht, und überhaupt Fragen nach Fürsorgearbeit: Wer kümmert sich wann um wem und warum?

piqd011 “Es ist ganz simpel”: Feminismus schafft Freiheit

piqd011 “Es ist ganz simpel”: Feminismus schafft Freiheit

Theresia Enzensberger, Herausgeberin des Block Magazins, das kürzlich mit dem „Lead Award 2016“ geehrt wurde, erzählt im Gespräch mit Katrin Rönicke von ihren Zugängen und ihren Medienkonsum, um die Welt freier, gerechter und besser zu machen. Denn nichts anderes - so ihre Meinung - ist Feminismus: Freiheit für alle, Frauen wie Männer, jenseits der Geschlechter-Stereotype, die bloß einengen.

Intersektional denkt sie, weil sie nicht nur das Geschlecht in den Blick nehmen will, sondern auch fragt, warum eine muslimische Frau nicht einen Burkini tragen sollte oder, wie eigentlich Frauen, die sich keine Kinderbetreuung leisten könnten und weniger Privilegierte Männer gesellschaftliche Chancen, etwa in der Arbeitswelt, wahrnehmen können sollen - Fragen, auf die man in Sheryl Sandbergs „Lean In“ jedenfalls keine Antworten finden konnte. Und in den immer wieder aufflammenden Feuilleton-Debatten genausowenig. Theresia Enzensberger liest deswegen auch viel lieber Laurie Penny oder Margarete Stokowski. Sie betont die Bedeutung unabhängier Medien und Blogs in ihrem Medienkonsum, denn so können endlich auch einmal andere Stimmen gehört werden.

piqd010 President-Elect Donald Trump

piqd010 President-Elect Donald Trump

Es ist nicht ganz einfach, zu verstehen, was passiert ist - auch Hakan Tanriverdi, Journalist der Süddeutschen, der in New York lebt, sortiert noch seine Informationen und maßt sich nicht etwa an, uns und der Welt nun alles zu erklären.

Aber er kann gut zusammenfassen, welche Mechanismen und Themen sowohl im Wahlkampf, als auch bei der Wahl selbst eine Rolle gespielt haben: Da ist zum einen die Sache mit den sogenannten „Filterblasen“ - Räume im Netz und in der Gesellschaft, in denen wir nur hören und diskutieren, was wir ungefähr sowieso selbst denken. Da ist aber auch die Frage, inwieweit russische Hacker Einfluss auf die Wahl zur mächtigsten Frau oder zum mächtigsten Mann der Welt genommen haben - und was erwartet uns wohl 2017 bei der Bundestagswahl?

Hakan erklärt außerdem, was es mit dem vielgeschmähten Begriff des „Establishments“ auf sich hat. Warum konnte Donald Trump Stimmungen einer von der Politik frustrierten Gruppe von Menschen besser einfangen, als die Demokraten, die doch viel mehr für Gerechtigkeit stehen müssten?

piqd009 Warum sind Drogen illegal?

piqd009 Warum sind Drogen illegal?

„Der Mensch hat schon immer ein Interesse daran gehabt, sein Bewusstsein zu manipulieren.“

Benedikt Sarreiter sieht die Sache pragmatisch: Durch die jetzige Drogenpolitik werden Menschen in die Kriminalität gedrängt, der Suchtbegriff ist mit Angst und Mythen überladen, Menschen sterben durch Zeug vom Schwarzmarkt und Drogenkriege und die meisten Experten sagen, dass eine Komplettlegalisierung eigentlich das Beste wäre. Wenn das mal so einfach wäre! Während sich jährlich auf dem Oktoberfest die Menschen mit einer ziemlich harten Droge abschießen und das erstaunlich gut gesellschaftlich abgefedert wird - meistens - scheuen die meisten Menschen alle illegalisierten Drogen und haben Angst, wollen sich keinesfalls auf Legalisierungsdebatten einlassen und versperren sich rationalen Argumenten.

Aufklärung - dafür steht Benedikts Arbeit bei piqd und anderswo. Hört gut zu, lernt und diskutiert darüber mit euren Freunden und Bekannten.

piqd008 Ich mag Hillary Clinton

piqd008 Ich mag Hillary Clinton

Warum schwule Männer einen ähnlichen Hang zum Feminismus verspüren wie viele Frauen, erklärt Daniel Schreiber gleich zu Anfang:

„Das Erleben von Ausgrenzung und alltäglicher Benachteiligung ist sehr wichtig für das Verständnis.“

Daniel Schreiber ist bei piqd sehr aktiv im Kanal „Feminismen“, und besonders geht es ihm um den Präsidentschaftskampf. Daniel ist Fan von Hillary Clinton, von ihrer Politik und ihrer Durchhaltekraft. Schon bei den Vorwahlen ist ihm klar geworden, wie sehr es darum geht, dass Hillary Clinton eine Frau ist.

„Die Republikaner haben Milliarden von Dollar ausgeben, um Geschichten zu finden und zu fabrizieren, in die Welt zu setzen, um sie zu zerstören: Hillary Clinton.“

Warum es schwer ist, darüber zu sprechen, und warum es doch immer wieder geschieht - positiv wie negativ - darum geht es in der achten Folge des piqd Podcasts.

piqd007 Migration ist der Normalfall

piqd007 Migration ist der Normalfall

Flüchtlingsforschung ist eine multidisziplinäre Sache: Urban Studies, alle Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaften, Mediziner, Psychologen uvm. ziehen an einem Strang und bringen ihre Expertise ein. Dabei geht es immer auch um Konkrete Hilfe und Verbesserung der Situation. Olaf findet: „Eine Forschung, die sich nicht bemüht, Leiden zu vermindern, ist es eigentlich nicht wert, betrieben zu werden.“ Daher versuchen die Mitglieder des Netzwerks Flüchtlingsforschung auch, sich in öffentliche Debatten einzuschalten.

Die Forschung zeigt: Die Leute fliehen aufgrund der Situation an ihrem Wohnort, nicht, weil Einladungen von Bundeskanzlerinnen winken. Der Normalfall ist eigentlich, dass Leute versuchen, in ihrer Herkunftsregion einen sicheren Ort zu finden. Warum der Türkei-Deal in Europa nicht wirklich umsetzbar ist und warum wir nicht nach dem „australischen Modell“ verfahren können - diese und andere Fragen erörtert Olaf in der siebten Folge des piqd Podcasts.

piqd005 Putins Wahlkampfhilfe für Trump in Zeiten des Digitalen Krieges

piqd005 Putins Wahlkampfhilfe für Trump in Zeiten des Digitalen Krieges

„Ist Wikileaks Putins Wahlkampfspende für Trump?“ - Michael Seemann übt gern Kritik. An Julias Assange, den Kopf der Whistleblowing-Plattform Wikileaks zum Beispiel, an anderen Internettheoretikern, am Chaos Computer Club und vielen mehr. Dabei geht es nicht darum, bloß zu stänkern, sondern eine netzbasierte Zukunft aktiv und politisch mitzugestalten. Über die Jahre, so sagt er selbst, hat er dabei seine anfängliche Naivität abgelegt und was er bei piqd für Texte heraussucht und diskutiert klingt durchaus düster: „Die Geschichte von Stuxnet und dem Auftakt des digitalen Kriegs“ heißt einer. Oder „Hat Russland die US-Politik gehackt?“

Die Rolle des Netzes in der politischen Einmischung kann man wohl nicht unterschätzen. Es sind solche Themen, die Michael Seemann interessieren: Was passiert, wenn Russland auf allen Servern seine Finger im Spiel hat? Solche Fragen, die im Grunde eine ganz neue Gesellschaft vor dem inneren Auge entstehen lassen: Werden Algorithmen bald berechnen können, was wir für Dienstleistungen zu zahlen bereit sind? Was macht es mit der Welt, wenn die Macht in den Händen weniger riesiger Plattformen liegt, die sich wie ein Staat verhalten? - Man merkt schon: gar nicht so leicht.

piqd004 Besserer Sex!

piqd004 Besserer Sex!

Zwischen total versaut und supertrocken gibt es gerade in Deutschland wenig, das sich mit Sexualität und Beziehungen befasst, findet Theresa Bäuerlein, piqerin im Kanal „Liebe, Sex und wir“ und „Kopf und Körper“. Sie sucht deswegen am liebsten im anglo-amerikanischen Raum nach interessanten Gedanken und neuen Debatten, denn in Deutschland wird immer noch die Frage rauf und runter debattiert, wie oft in der Woche man Sex haben sollte.

Beim Thema Sex haben alle ein großes Redebedürfnis, das konnte sie feststellen, als sie mit ihrem Freund das Buch „Besser als Sex ist besserer Sex“ schrieb. Aber ganz von alleine läuft so eine Debatte natürlich nicht. Wie sie versucht, mit der Auswahl ihrer piqs einen anderen Blickwinkel einzunehmen und ihre Wünsche an die Zukunft - all das erzählt Theresa in dieser Folge. Dabei streifen wir auch die Frage: Wie wäre dein Sexleben, wenn es keine Männer gäbe - und sie irritiert mich bis heute sehr. Denkt mal drüber nach!

piqd003 „Islamophobie ist nicht die hässliche Schwester von Islamkritik“

piqd003 „Islamophobie ist nicht die hässliche Schwester von Islamkritik“

Nun also die Burka - der Argwohn gegenüber den muslimischen Menschen nimmt kein Ende und eine Debatte jagt die nächste: Europa 2016. Warum das Burka-Verbot für eine islamophobe Haltung steht, erklärt der Politik- und Islamwissenschaftler Fabian Köhler in dieser Folge des piqd Podcast.

Außerdem geht es um den neuen Politikstil, den wir bei sowohl bei Donald Trump, als auch bei Thomas de Maizière beochten können: Wo erfundene Zahlen, Lügen und Unterstellungen dazu dienen sollen, Stimmung zu machen und dadurch die Einführung härterer Asylgesetze durchzuwinken.

Wie aber könnte Flüchtlingspolitik stattdessen aussehen? Fabian Köhler hat da ein paar Ideen und zeigt, dass die Realpolitik in Deutschland weit, weit weg vom „Wir schaffen das“ der Kanzlerin ist.

piqd002 Anarcho-Syndikalisten, Erdogan und Joschka Fischer – ein Blick in die Geschichte

piqd002 Anarcho-Syndikalisten, Erdogan und Joschka Fischer – ein Blick in die Geschichte

… den Begriff „Säuberung“, der in der Türkei jedoch ohne Anführungszeichen verwendet wird. Im Gespräch mit Katrin Rönicke erklärt er außerdem, warum er die 16 Jahre alte Rede Joschka Fischers zur Zukunft Europas gepiqt hat und wieso es gerade Wolken sind, die im Kanal „Klima und Wandel“ für Aufmerksamkeit sorgen können.

Dirk Liesemer ist Buchautor und Politologe. Am 23. August erscheint sein Buch „Lexikon der Phantominseln“ im Mare Verlag.

piqd001 Die Zukunft in 3D drucken

piqd001 Die Zukunft in 3D drucken

Anke Domscheit-Berg, Publizistin und Netzaktivistin, erzählt im Podcast von selbstgedruckten Stethoskopen, diskriminierenden Algorithmen, Robotern auf japanischen Feldern und von den Häusern der Zukunft. So enthusiastisch sie wird, wenn es um die Machtverschiebungen durch neue Technologien wie selbstgebaute 3D-Drucker geht, so warnt sie dennoch auch davor, die Gefahren digitaler Techniken wie Drohnen nicht zu unterschätzen.

piqd000 Bio-Medien

piqd000 Bio-Medien

„piqd ist ein Bio-Medium“ - was soll das bedeuten? Nun: Genau wie viele Menschen heutzutage darauf achten was sie essen, denn man ist was man isst, will piqd dabei helfen, darauf zu achten, was sie lesen. Denn man ist auch, was man liest. Informationen prägen unsere Gesellschaft und sie sind heute leichter zu bekommen denn je. Doch die schiere Anzahl kann auch schnell erschlagen!

Mit seinen über 100 Expertinnen und Experten sortiert piqd die Inhalte im Netz, bewertet sie und ordnet ein, bevor jeden Tag auf jedem der knapp 20 Kanäle besonders lesenswerte Artikel, Texte, Podcasts und Videos empfohlen werden. Die Idee: Handverlesene Tipps und gleichzeitig eine Art „Stiftung Warentest“ für Inhalte aus dem Netz. Trüffelschwein für Informationen, menschliche Medienfilter und dazu noch eine kompetente Bewertung und Einordnung in aktuelle Debatten.