Wir haben renommierte Leipziger Autorinnen und Autoren gebeten, sich für je einen Abend eine besonders geschätzte Kollegin, einen Kollegen aus dem deutschsprachigen Raum einzuladen. Keine Moderation, keine thematischen Vorgaben, alles ist erlaubt! Wenn Kerstin Preiwuß, deren vierter Gedichtband „Taupunkt“ (Berlin Verlag) von der Kritik gefeiert wurde, in der Alten Post Lindenau auf Marcel Beyer trifft, sind im Zwielicht zwischen Grafikschränken, Apothekervitrinen und alten Fauteuils womöglich auch Frank Schöbel und Friedrich Hölderlin anwesend. In den lang erwarteten neuen Gedichten des Büchner-Preisträgers Beyer („Dämonenräumdienst“, Suhrkamp) jedenfalls trägt sich Unerhörtes zu: „Schreib es auf, sonst musst du es / am Ende noch erleben.“
Innerhalb einer Oktober-Woche bringt der Literarische Herbst die ganze Bandbreite dessen auf Leipzigs Bühnen, was Literatur will und kann - kühn und poetisch, literarisch klug, politisch. Das reicht vom Gipfeltreffen der besten Debütantinnen und Debütanten des Jahres im Ostpassage-Theater bis zur Lyrikpräsentation im privaten Wohnzimmer, vom prominent besetzten Krimiabend bis zur popkulturellen Grenzüberschreitung im UT Connewitz. Dabei gilt: Gute Bücher kennen kein Verfallsdatum! Mit den Herbst Tapes, präsentiert von der in Leipzig lebenden Autorin Isabelle Lehn, lassen sich einige der spannendsten Lesungen und Gespräche des letztjährigen Festivals nachhören.