Heute möchten wir euch gleich zwei Lesungen vom Gipfeltreffen der besten Debütantinnen und Debütanten des Jahres 2020 im Leipziger Ostpassage-Theater präsentieren: Den 1991 in Koblenz geborenen Marius Goldhorn und die 1988 in Frankfurt am Main geborene Deniz Ohde. Marius’ Roman „Park“ erzählt von der Oberfläche unserer Gegenwart, in der das Virtuelle genauso nah ist wie die Realität. Mit literarischem Wagemut schickt er seinen Protagonisten Arnold durch ein unsicheres Europa. Deniz erkundet in ihrem Debütroman „Streulicht“ die feinen Unterschiede in unserer Gesellschaft. Satz für Satz spürt sie den Sollbruchstellen im Leben der Erzählerin nach, den Zuschreibungen und Erwartungen an sie als Arbeiterkind, der Kluft zwischen Bildungsversprechen und erfahrener Ungleichheit, der verinnerlichten Abwertung und dem Versuch, sich davon zu befreien.
Innerhalb einer Oktober-Woche bringt der Literarische Herbst die ganze Bandbreite dessen auf Leipzigs Bühnen, was Literatur will und kann - kühn und poetisch, literarisch klug, politisch. Das reicht vom Gipfeltreffen der besten Debütantinnen und Debütanten des Jahres im Ostpassage-Theater bis zur Lyrikpräsentation im privaten Wohnzimmer, vom prominent besetzten Krimiabend bis zur popkulturellen Grenzüberschreitung im UT Connewitz. Dabei gilt: Gute Bücher kennen kein Verfallsdatum! Mit den Herbst Tapes, präsentiert von der in Leipzig lebenden Autorin Isabelle Lehn, lassen sich einige der spannendsten Lesungen und Gespräche des letztjährigen Festivals nachhören.