Pieke Biermanns schrieb mit ihren vier großen, zwischen 1987 und 1997 erschienen und 2021 neu aufgelegten BerlinRomanen um Kriminalhauptkommissarin Karin Lietze („Lietze reicht!“) Genregeschichte. Sie führte die Realität der Polizeiarbeit und die sozialen Realitäten der Metropole in die deutsche Kriminalliteratur ein, mobilisierte dafür sämtliche Verfahren der Moderne und erreichte damit auch noch ein breites Publikum. Johannes Groschupf, mit „Berlin Prepper“ Gewinner des Deutschen Krimipreises 2019, wühlt sich in seinem Thriller „Berlin Heat“ (Suhrkamp 2021) tief in den rechtsradikalen Unterbau Berlins – und zeichnet zugleich das Bild einer politisch überhitzten Hauptstadt im ersten Sommer nach Corona. Mit der Verlegerin und Übersetzerin Else Laudan sprechen Biermann und Groschupf über den Kriminalroman als Genre der Krise, weibliche Ermittlerinnen und die Metropole als heimliche KrimiHeldin:
Innerhalb einer Oktober-Woche bringt der Literarische Herbst die ganze Bandbreite dessen auf Leipzigs Bühnen, was Literatur will und kann - kühn und poetisch, literarisch klug, politisch. Das reicht vom Gipfeltreffen der besten Debütantinnen und Debütanten des Jahres im Ostpassage-Theater bis zur Lyrikpräsentation im privaten Wohnzimmer, vom prominent besetzten Krimiabend bis zur popkulturellen Grenzüberschreitung im UT Connewitz. Dabei gilt: Gute Bücher kennen kein Verfallsdatum! Mit den Herbst Tapes, präsentiert von der in Leipzig lebenden Autorin Isabelle Lehn, lassen sich einige der spannendsten Lesungen und Gespräche des letztjährigen Festivals nachhören.